Die Entwicklung von ALGOL 60 war das Ergebnis internationaler Zusammenarbeit. Wichtige Figuren wie John Backus, der für seine Arbeit an FORTRAN bekannt war und später zu ALGOL mitgewirkt hat. Peter Naur, der den ALGOL 60-Bericht zusammenfasste, spielte ebenfalls eine zentrale Rolle. Des Weiteren bestand die Gruppe (das »ALGOL-Komitee«) aus führenden Wissenschaftlern und Informatikern aus Europa und den USA. Natürlich waren viele, die an ALGOL 58 Beteiligten waren auch zur Entwicklung von ALGOL 60 bei, was Kontinuität und Fortschritt zwischen den Versionen sicherstellte.

ALGOL 60 setzte sich im Vergleich zu ALGOL 58 signifikant durch seine Innovationen von anderen Programmiersprachen seiner Zeit ab. Ein wesentlicher Unterschied war die Einführung des Blockkonzepts, das lokale Variablen und eigene Gültigkeitsbereiche innerhalb eines Programms ermöglichte. Diese Struktur förderte modulare und strukturierte Programmierung, ein Ansatz, der in späteren Sprachen weiterentwickelt wurde.

Weiterhin standardisierte ALGOL 60 die Notation für mathematische Operationen und führte präzise Syntaxregeln ein, die durch den berühmten »Backus-Naur-Form« (BNF) Formalismus beschrieben wurden. Während ALGOL 58 experimentelle Züge trug und in seiner Verbreitung eingeschränkt war, bot ALGOL 60 eine ausgereiftere und flexiblere Grundlage für die Entwicklung komplexer Software.

ALGOL 60 zeichnete sich durch seine starke Orientierung an mathematischen und wissenschaftlichen Anwendungen aus. Es war weniger maschinenspezifisch und bot eine höhere Portabilität zwischen verschiedenen Computern.

Lochkarten waren damals ein übliches Medium zur Dateneingabe in Computer. ALGOL 60 förderte die strukturierte Programmierung durch seine Syntax und Struktur. Programme wurden in logische Blöcke unterteilt, was die Lesbarkeit und Wartbarkeit des Codes verbesserte. Die Sprache unterstützte rekursive Funktionen, bedingte Ausdrücke und Schleifen, wodurch sie für eine breite Palette von Anwendungen, insbesondere im wissenschaftlichen Bereich, geeignet war. Viele der in ALGOL 60 eingeführten Ideen finden sich in modernen Sprachen wieder. ALGOL 60 trug zur Entwicklung der strukturierten Programmierung bei und beeinflusste die Gestaltung von Sprachen wie Pascal, C und sogar Java.

ALGOL 60 steht als Meilenstein in der Entwicklung der Programmiersprachen, dessen Erbe bis heute in den Grundprinzipien moderner Softwareentwicklung weiterlebt.

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