Die Wirtschaft erlebte in der Nachkriegszeit einen beispiellosen Wachstum und die Unternehmen expandierten sehr schnell. Die Verwaltung erforderte eine effiziente Datenverarbeitung. Also wurde eine Programmiersprache benötigt, die benutzerfreundlich und effizient ist. Ende der 1950er-Jahren waren Programmiersprachen entweder zu komplex für den Geschäftsgebrauch oder nicht flexibel genug, um die spezifischen Anforderungen von Unternehmen zu erfüllen.

COBOL, kurz für »Common Business-Oriented Language«, ist eine der ältesten Programmiersprachen, die speziell für Geschäftsanwendungen entwickelt wurde. Sie entstand in den späten 1950er-Jahren als Teil eines Bestrebens, eine universelle Sprache für die Datenverarbeitung zu schaffen. Ihre Entwicklung wurde maßgeblich durch das Bedürfnis angetrieben, komplexe, betriebswirtschaftliche Probleme in einer verständlichen und leicht lesbaren Form zu programmieren. COBOLs Design legt seinen Fokus auf die Geschäftslogik und gilt daher als hochgradig spezialisiert auf die Bedürfnisse von Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Finanzen, Bankwesen und Regierungsorganisationen.

Die Sprache zeichnet sich durch ihre englisch ähnliche Syntax aus, die sie zugänglicher macht und das Schreiben sowie die Wartung von Code vereinfacht. COBOL wurde ursprünglich als eine prozedurale Programmiersprache konzipiert, hat sich jedoch im Laufe der Zeit weiterentwickelt, um strukturierte Programmierungskonzepte zu unterstützen. Zudem wurde COBOL in den 2000er-Jahren durch die Einführung von objektorientierten Features erweitert.

Die Struktur von COBOL-Programmen, mit ihrer auf Zeilen und Spalten basierenden Formatierung, spiegelt die physischen Einschränkungen und Möglichkeiten der Lochkarten wider. So musste insbesondere die Anordnung des Codes die Begrenzungen der Lochkarte berücksichtigen, was zur charakteristischen Spaltenstruktur von COBOL-Programmen führte.

COBOL wurde vom Conference on Data Systems Languages (CODASYL) Komitee geleitet, einem Konsortium aus Industrie, Regierung und akademischen Kreisen. Als Schlüsselfiguren, deren Beiträge besonders hervorzuheben sind, ist ohne Zweifel die Computerpionierin Grace Hopper und Jean E. Sammet.

Grace Hopper war Rear Admiral der US Navy. Sie brachte ihre Erfahrungen mit der Programmiersprache FLOW-MATIC ein, die sie für den UNIVAC I entwickelt hatte. FLOW-MATIC war die erste englischähnliche Datenverarbeitungssprache und diente als eine der Hauptinspirationen für COBOL. Hoppers Vision von einer leicht verständlichen und maschinenunabhängigen Sprache war wegweisend für die Entwicklung von COBOL.

Jean E. Sammet war Computerwissenschaftlerin und Programmiererin. Sie war maßgeblich an der Gestaltung der Sprache beteiligt und arbeitete später an der Erweiterung und Verbesserung von COBOL. Sammets Arbeit trug entscheidend dazu bei, COBOL als eine der führenden Programmiersprachen für Geschäftsanwendungen zu etablieren.

Dieses Komitee wurde 1959 ins Leben gerufen, um eine standardisierte Programmiersprache zu entwickeln, die die Effizienz in der Programmierung erhöhen und die Portabilität von Programmen zwischen verschiedenen Computersystemen ermöglichen würde. COBOL benutzte einfache englische Befehle für komplexe geschäftliche Transaktionen und Datenverarbeitungsaufgaben. Offiziell wurde COBOL im Jahr 1960 veröffentlicht.

Die US-Regierung erkannte die Notwendigkeit einer standardisierten Programmiersprache, um ihre eigenen umfangreichen Datenverarbeitungsanforderungen effizienter zu gestalten. Daher förderte sie die Entwicklung von COBOL und unterstützte die Gründung des CODASYL-Komitees.

COBOL ist auch heute noch weitverbreitet. Es wird geschätzt, dass weltweit immer noch Milliarden von Codezeilen in Betrieb sind, die kritische Geschäftsanwendungen in vielen der größten Institutionen der Welt unterstützen. Die Zukunft von COBOL wird oft diskutiert, wobei einige die Meinung vertreten, dass die Sprache veraltet sei. Doch die Realität zeigt, dass COBOL durch kontinuierliche Modernisierungsbemühungen und die Notwendigkeit der Wartung bestehender Systeme weiterhin relevant bleibt.

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