Eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Fortran spielten Persönlichkeiten wie John Backus. Ebenso wichtig für die Evolution der Programmiersprachen war Peter Naur, der als Herausgeber des Nachfolgers, des ALGOL 60-Berichts, fungierte. Der Informatiker Friedrich L. Bauer leistete ebenfalls einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung von ALGOL, indem er innovative Konzepte für die Sprachstruktur einführte.

Die Idee für ALGOL entstand in den späten 1950er-Jahren, einer Zeit, in der die Informatik noch in ihren Anfängen steckte. Die vorhandenen Programmiersprachen waren entweder zu maschinenspezifisch oder nicht ausreichend leistungsfähig für wissenschaftliche Berechnungen. Forscher und Ingenieure aus verschiedenen Ländern sahen die Notwendigkeit einer neuen Sprache, die flexibel und leistungsfähig genug sein sollte, um komplexe wissenschaftliche und mathematische Probleme effizient zu lösen. Diese Sprache sollte sowohl für akademische Zwecke als auch für industrielle Anwendungen geeignet sein.

Mit der Beteiligung von Experten aus verschiedenen Ländern zielte ALGOL darauf ab, eine universelle Sprache zu werden, die auf unterschiedlichen Systemen weltweit ohne wesentliche Modifikationen einsetzbar wäre. Die Integration unterschiedlicher Perspektiven und Erfahrungen führte zu bahnbrechenden Konzepten wie der Blockstruktur und der Verwendung von Rekursion, welche die Programmierung nachhaltig veränderten und in späteren Sprachen weiterentwickelt wurden.

1958 wurde ALGOL 58, ursprünglich als IAL (International Algebraic Language) bekannt, auf einer Konferenz in Zürich vorgestellt. Diese Konferenz versammelte führende Computerwissenschaftler aus Europa und den USA. Mit dem Ziel, eine Sprache zu schaffen, die die Lücke zwischen mathematischer Algorithmenbeschreibung und ihrer Implementierung auf Computern überbrücken konnte, entstand ALGOL 58. Diese Sprache führte innovative Konzepte ein, wie Block-, Kontroll- und Datenstrukturen, welche die Organisation von Code in logischen Einheiten ermöglichten und somit die Entwicklung von strukturiertem und leicht verständlichem Code förderten. Im Vergleich zu zeitgenössischen Sprachen wie Assembly oder Fortran, die eher linear und unstrukturiert waren, markierte die Blockstruktur einen bedeutenden Fortschritt. Sie war weniger maschinennah und stärker an der menschlichen Sprache orientiert, was Lesbarkeit, Wartbarkeit, Modularität und die Schreibart von Programmen verbesserte. Prinzipien, die heute als zentrale Säulen des Clean Codes gelten.

Die in ALGOL 58 eingeführten Prinzipien der strukturierten Programmierung haben die Softwareentwicklung nachhaltig beeinflusst und bilden bis heute die Grundlage moderner Programmierpraktiken. ALGOL 60, das auf ALGOL 58 aufbaute, gehört zu den einflussreichsten Programmiersprachen und inspirierte direkt Sprachen wie Pascal, C und Java.

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